Warum soll ich meinen Apfelsaft selber machen?
Apfelsaft und Apfelschorle zählen zu den wohl am einfachsten herzustellenden Getränken, immerhin bestehen sie nur aus einer bzw. zwei Zutaten – Äpfeln und gegebenenfalls Wasser.
Doch ein Blick auf die Etiketten im Supermarkt zeigt, dass die Getränkehersteller oftmals viel mehr Zutaten verwenden, die es erstens nicht braucht und die zweitens ungesund sind.
So finden sich in der Apfelschorle eines großen Herstellers folgende Zutaten: Wasser, Apfelmark (20%), Apfelsaft (20%) aus Apfelsaftkonzentrat, Zucker, Säuerungsmittel Citronensäure, Stabilisator Pektin, Vitamin C, Farbstoffe Beta-Carotin und E133, Aroma.
Farbstoffe und zugesetztes Aroma für einen Apfelsaft?
Da kann man doch nur mit dem Kopf schütteln.
Apfelsaft lässt sich auch ganz einfach selber machen und dass mit absoluter Kontrolle über die eingesetzten Zutaten.
Deshalb zeige ich dir, wie du Apfelsaft selber machst und das sogar ohne Entsafter.
Was brauche ich für meinen Apfelsaft?
Du möchtest deinen Apfelsaft jetzt selber machen, weißt aber nicht wie?
Keine Angst, ich zeige es dir. Das Schöne am selbstgemachten Apfelsaft ist, dass du ihn ganz nach deinem Geschmack selber machen kannst.
Du entscheidest welche Apfelsorte du nimmst, ob du noch Zucker hinzugeben möchtest oder einen Spritzer Zitronensaft für eine leicht säuerliche Note. Doch erst einmal der Reihe nach.
Für deinen selbstgemachten Apfelsaft brauchst du, je nach Variante:
Äpfel deiner Wahl (dazu gleich mehr)
Entsafter oder Passiertuch (auch Seihtuch genannt)
Kochtopf
Flaschen
Schüssel
Zutaten, die in vielen Rezepten vorkommen, von mir aber nicht verwendet werden (dazu später mehr):
Zitrone
Zucker
Welchen Apfel nehme ich für selbstgemachten Apfelsaft?
Es gibt mehrere Äpfel, die wegen ihres ausgeglichenen Süße-Säure-Verhältnisses besonders gut für Apfelsaft geeignet sind.
Dazu zählen:
Golden Delicious
Boskoop
Elstar
Prinzipiell lässt sich aber jeder Apfel für die Herstellung von Apfelsaft verwenden. Wichtig ist, dass dir der Apfelsaft am Ende schmeckt. Dazu kannst du auch mehrere Apfelsorten mischen.
Hinweis: Je nach Sorte brauchst du zwischen 1,2 und 1,4 Kilogramm Äpfel für einen Liter Apfelsaft.
Warum kommen Zitronen und Zucker in den Apfelsaft?
In meinen Apfelsaft gebe ich weder Zitronensaft noch Zucker. Jedoch wird in vielen Rezepten, die man im Internet findet, Zucker und/oder Zitronensaft hinzugegeben.
Warum eigentlich?
Das liegt daran, dass die Rezepte nicht ausgewogen sind. Das bedeutet, dass der Saft entweder zu sauer ist oder zu viel Süße besitzt.
Durch die Hinzugabe von Zucker und Zitronensaft soll das nachträglich ausgeglichen werden.
Damit du den puren Geschmack von Äpfeln hast, würde ich dir empfehlen, zu Beginn immer einen Apfel mit ausgeglichenem Säure-Süße-Verhältnis zu nehmen, dann brauchst du auch keine Zusätze und hast zu 100 Prozent Apfelgeschmack.
So machst du deinen Apfelsaft
Wie beim Apfelsaft selbst, gibt es auch bei der Zubereitung verschiedene Varianten. Die wohl einfachste Variante ist, einen Entsafter zu verwenden. Aber auch ohne Saftpresse kannst du deinen Apfelsaft selber machen. Dazu brauchst du nur ein Passiertuch und gegebenenfalls einen Pürierstab.
Apfelsaft selber machen – mit Entsafter
Schäle und entkerne die Äpfel. Dabei solltest du Druckstellen entfernen, da sie später dazu führen können, dass der Saft schneller schlecht wird.
Schneide die Äpfel, je nach Größe der Öffnung, in passende Stücke und drücke sie durch den Entsafter.
Apfelsaft selber machen – ohne Entsafter
Schäle und entkerne die Äpfel. Dabei solltest du Druckstellen entfernen, da sie später dazu führen können, dass der Saft schneller schlecht wird.
Gib die Apfelstücke in einen Topf mit heißem Wasser und koche die Äpfel für rund 10 Minuten.
Sobald die Äpfel weich sind: Gib sie in ein Passiertuch (Seihtuch) und presse die Apfelstücke hindurch in eine Schüssel.
Apfelsaft selber machen – mit Pürierstab
Schäle und entkerne die Äpfel. Dabei solltest du Druckstellen entfernen, da sie später dazu führen können, dass der Saft schneller schlecht wird.
Gib die Apfelstücke in ein Gefäß und püriere sie mit einem Pürierstab oder einer anderen Küchenmaschine.
Gib die Apfelmasse in ein Passiertuch (Seihtuch) und presse den Saft in eine Schüssel.
So machst du deinen Apfelsaft haltbar
Selbstgemachter Apfelsaft ist – ohne Wärmebehandlung – im Kühlschrank drei Tage haltbar.
Wenn du deinen Apfelsaft auch noch nach einem halben Jahr genießen willst, dann solltest du ihn wärmebehandeln.
Das bedeutet, dass du ihn auf über 80 Grad erhitzt und somit den Großteil der Bakterien abtötest.
Anschließend füllst du den Apfelsaft in sterile Glasflaschen und stellst diese nach dem Verschließen auf den Kopf. Wenn du die Flaschen anschließend in einem kühlen Keller lagerst, bleibt dein Apfelsaft bis zu einem halben Jahr haltbar.
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Titelbild: Shalev Cohen (Unsplash)