Früher war er ein Sinnbild für Arme-Leute-Essen. Günstig, robust und beinahe das ganze Jahr verfügbar – das machte den Wirsing zu einer wichtigen Grundzutat der deutschen Küche.
Mittlerweile hat der Wirsing sein verstaubtes Image abgelegt und ist auch in der gehobenen Küche zuhause.
Von Krautwickel über Rahmgemüse bis hin zu Suppeneinlagen gibt es unzählige Einsatzmöglichkeiten für den Kohl.
Ich möchte dir in diesem Artikel alles über den Wirsing erklären, was du wissen musst. Von der Herkunft, über Einkauf und Lagerung bis hin zu tollen Rezeptideen.
Also, los geht’s.
Woher stammt der Wirsing?
Wirsing gehört heute zu den typischen deutschen Wintergemüsesorten. Doch erst seit rund 200 Jahren wird er hierzulande angebaut.
Ursprünglich kommt Wirsing aus Norditalien. Wenn man den Franzosen glauben mag, dann aus der Gegend um Mailand. Immerhin wird der Wirsing in Frankreich „chou de Milan“ genannt, also "Kohl aus Mailand".
Angebaut wurde er aber nicht nur in der Mailänder Region, sondern überall in Norditalien, aber auch in Frankreich.
Wann hat Wirsing Saison?
Einfach gesagt: immer. Der Wirsing ist eine der wenigen Gemüsesorten, die das ganze Jahr von heimischen Feldern kommen.
Jedoch lohnt sich ein genauerer Blick. Denn Wirsing ist nicht gleich Wirsing. Je nach Jahreszeit gibt es verschiedene Sorten.
Frühling- und Sommerwirsing sind feiner in Geschmack und Aussehen.
Herbst- und Dauerwirsing erstrahlen in kräftigem Grün. Diese Sorten brauchen übrigens Temperaturen von maximal 12 Grad, damit die Blütenbildung beginnt.
So schmeckt Wirsing
Nicht nur im Aussehen unterscheidet sich der Wirsing von den anderen Kohlsorten, sondern auch in seinem Geschmack.
So fehlt dem Wirsing der typische intensive Kohlgeschmack und er hat eine leicht nussige Note. Zwar gibt es auch im Geschmack je nach Wirsingart Unterschiede, aber allgemein lässt sich festhalten, dass Wirsing geschmacklich die mildeste Kohlsorte ist.
Ist Wirsing gesund?
Auch wenn Wirsing zu 90 Prozent aus Wasser besteht, zählt er zu den Lebensmitteln, die besonders viele wichtige Vitamine und Nährstoffe besitzen.
So decken bereits 200 Gramm Wirsing den Tagesbedarf an Vitamin C.
Aber auch hohe Konzentrationen an Eisen, Eiweiß und Magnesium stecken im Wirsing, ebenso wie Vitamin A und Folsäure, was vor allem in der Schwangerschaft und bei Kinderwunsch wichtig ist.
Wirsing: Darauf musst du beim Einkauf achten
Bereits auf den ersten Blick kannst du erkennen, ob der Wirsing noch gut ist. So ist das Erste, auf das du beim Wirsing Einkauf achten solltest, ein schöner und gleichmäßiger Grünton.
Wenn der Wirsing bereits gelbliche und bräunliche Stellen hat, dann solltest du nicht mehr zugreifen.
Zudem lohnt sich ein Blick auf die inneren Blätter. Sind diese auch schön grün und die Blätter sitzen locker, dann kannst du dir sicher sein, dass du einen frischen Wirsing hast.
So lagerst du deinen Wirsing richtig
Damit du möglichst lange etwas von deinem Wirsing hast, solltest du ihn im Gemüsefach deines Kühlschranks aufbewahren.
So bleibt der Frühlings- und Sommerwirsing bis zu einer Woche frisch und der Herbst- und Dauerwirsing bis zu zehn Tage.
Sollten sich beim Wirsing die äußeren Blätter verfärben, dann musst du nicht den gesamten Wirsing entsorgen, denn oftmals sind die inneren Blätter noch frisch.
Rezeptideen mit Wirsing
Habe ich dir mit diesem Artikel Lust auf Wirsing gemacht, du weißt aber noch nicht, was du mit Wirsing kochen willst? Dann habe ich das passende für dich. Unser Rezept-Team hat dir eine große Auswahl an Rezepten mit Wirsing zusammengestellt: Gerichte mit Wirsing.
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Titelbild: SevenCooks