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Nährstoffbombe Brokkoli – stimmt das?

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von Julia Schächtele

14.11.2018

Er ist geradezu berühmt für seine Vielfalt an tollen Nährstoffen: Der leuchtend grüne, knackig frische Brokkoli gilt als Gemüse-Star. Zu Recht? Hier erfährst du es.

Aussehen, Name und Geschmack verraten es: Brokkoli ist ein Kohl. Wie auch Rosenkohl oder Blumenkohl ist er ein Verwandter des Gemüsekohls und zählt zu den Kreuzblütlern.

Allerdings bildet er keinen Kopf wie etwa Rotkohl – die essbaren Bereiche sind seine Blütenknospen. Kurz bevor die unzähligen grünen Knospen sich in leuchtend gelbe Blüten verwandeln, ernten wir sie samt Stiel. Dieser Stielansatz ist ebenso essbar, er muss lediglich geschält werden. Gekocht erinnert er dann an Spargel, deshalb heißt Brokkoli auch „Spargelkohl“.

Wo wird Brokkoli angebaut?

Ursprünglich stammt Brokkoli aus dem asiatischen Teil der Türkei, aus Anatolien. Heute wächst er in ganz Europa, Hochsaison ist in Deutschland zwischen Mai und Ende November. Du kannst Brokkoli also etliche Monate lang frisch aus der Region genießen. Am billigsten ist er während der Haupterntezeit im Juli und September. Im Winter bekommst du frischen Brokkoli aus Spanien oder Italien. Alternativ findest du die kleinen grünen Röschen auch als Tiefkühlware in fast jedem Super- oder Biomarkt. Normalerweise essen wir vor allem grünen Brokkoli, aber auch weiße, gelbe oder violette Exemplare finden sich auf dem Markt.

Brokkoli selbst anbauen

Brokkoli ist ein ergiebiges Gemüse: Im Frühjahr gepflanzt, kannst du den Kohl den ganzen Sommer über ernten. Dazu schneidest du die Knospen samt Stielansatz ab und lässt die restliche Pflanze im Beet. An den Seitentrieben bilden sich dann neue Knospen, diese sind zwar meist etwas kleiner, aber genauso lecker.

Brokkoli richtig lagern

Leider hält sich der Kohl im Kühlschrank nur wenige Tage. Wenn er in Folie eingepackt ist, lässt du ihn in seiner Verpackung, dann bleibt er länger frisch.

Woran du guten Brokkoli erkennst

Wegen der kurzen Haltbarkeit ist es umso wichtiger, dass du beim Einkauf besonders gute Exemplare erwischst: Achte vor allem auf die starke grüne Farbe, sie verspricht Frische. Die Blütenknospen sollten noch fest geschlossen sein, dann wurde der Brokkoli zum richtigen Zeitpunkt geerntet. Ein fester Kopf mit dicht aneinander liegenden Knospen spricht zudem für eine gute Qualität. Sobald du gelbliche Verfärbungen siehst, lässt du das Gemüse besser liegen, sie entstehen durch falsche Lagerung. Dabei welkt der Brokkoli und verliert viele seiner Vitamine.

Beim Einkauf von Brokkoli solltest du darauf achten, dass die Blütenknospen noch fest verschlossen sind. Foto: SevenCooks

Nährstoffe: neues Superfood Brokkoli?

Brokkoli gilt als exzellenter Nährstofflieferant, hat er womöglich das Zeug zum neuen Superfood? Mit einem hohen Gehalt an Kalium, Calcium, Magnesium und Jod trägt Brokkoli zur Versorgung mit Mineralstoffen bei. Vitamine liefert der grüne Kohl noch dazu: 100 Gramm Brokkoli decken den Tagesbedarf an Vitamin K und liefern über die Hälfte des Bedarfs an Vitamin C. Zudem enthält Brokkoli kleinere Mengen an Vitamin A, B2, B6 und Folat. Mit dieser Vielfalt an Vitaminen und Mineralstoffen ist Brokkoli definitiv eine super Ergänzung für jeden Speiseplan.

Zudem verbergen sich in dem grünen Gemüse sekundäre Pflanzenstoffe. In Brokkoli sind besonders die für Kohl typischen Glucosinolate spannend. Sie sorgen einerseits für den klassischen, leicht scharfen Kohlgeschmack und schützen andererseits vor Krebs. Als Ballaststofflieferant und kalorienarmes Gemüse ist Brokkoli auch für alle interessant, die ein paar Kilos verlieren wollen.

Brokkoli nährstoffschonend zubereiten

Einige Nährstoffe, zum Beispiel Vitamin C und Glucosinolate, sind hitzeempfindlich und wasserlöslich. Wenn du Brokkoli lange in viel Wasser kochst, bleibt von den tollen Stoffen leider nicht mehr viel übrig. Um das zu vermeiden, kannst du den Kohl roh essen – das ist allerdings nicht jedermanns Geschmack. Leckerer und bekömmlicher ist gedämpfter Brokkoli. Dabei gart der Brokkoli im Wasserdampf. Eine Studie zeigte, dass bei dieser Methode fast alle Nährstoffe erhalten bleiben. Wenn du keinen Dämpfer besitzt, kannst du das Gemüse auch in wenig Wasser oder Fett dünsten. Die Flüssigkeit ist anschließend eine gesunde und leckere Grundlage für Soßen oder Suppen.

Die schonendste Art Brokkoli zuzubereiten, ist das Dämpfen, alternativ kannst du ihn auch andünsten. Foto: SevenCooks

Bevor der Kohl im Kochtopf landet, solltest du einiges beachten: In Brokkoli verstecken sich oft Raupen und andere Kleintiere, deshalb solltest du ihn gut waschen. Die Raupen kannst du auch bequem entfernen, indem du den Kohl in Wasser legst und wartest, bis die Tiere zur Oberfläche schwimmen. Fertig geputzt geht’s ans Zerkleinern: Einzelne Röschen abtrennen, den Strunk schälen und in Stücke schneiden.

Dann stehst du vor der Qual der Wahl: Was zauberst du aus dem vielfältigen Gemüse? Auflauf, Suppe, Curry oder doch lieber Salat?

Rezept-Tipps für Brokkoli

Brokkoli ist ein wahres Multitalent: Er schmeckt zu warmen Wintersuppen und Eintöpfen und macht sich genauso gut im frischen Sommersalat. Gedämpft ist er eine perfekte Beilage zu Kartoffeln, Reis oder Nudeln, er kann aber auch die Hauptrolle spielen, zum Beispiel als aromatischer Auflauf. Gebraten entfaltet der Kohl viel Aroma. Das macht sich zum Beispiel im Wok mit Curry und Kokosmilch hervorragend. Wer Lust auf eine neue Konsistenz hat, püriert den Kohl. Dann schmeckt er klassisch als Suppe, im grünen Smoothie oder ausgefallen als Broccomole – eine Guacamole mit Brokkoli.

Noch mehr Lust auf Brokkoli bekommst du hier:

Brokkoli-Parmesan-Bratlinge

Gesund und lecker – Parmesanbratlinge sind eine echte Abwechslung zum Kartoffelpuffer. Foto: SevenCooks

Brokkolitatar mit Ziegenkäse und Rote-Bete-Sauce

Das Brokkolitatar ist ein echter Hingucker und eignet sich prima als Vorspeise. Foto: Rogge & Jankovic Kosmos Verlag

Wenn du immer noch nicht genug hast, dann schau doch mal in unserer Rezeptsammlung – Der Star in der Küche: Brokkoli – vorbei.

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Titelbild: SevenCooks

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