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Rotkohl schneiden: Für jedes Gericht die passende Technik

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von Beke Enderstein

11.12.2021

Egal, ob klassisch zu Kartoffeln und Braten oder modern als knackiges Raw Food: Ich zeige dir, wie du Rotkohl richtig schneidest – und für welche Rezepte du ihn lieber hobeln solltest.

Grob oder fein schneiden?

Zu Großmutters Zeiten wurde Rotkohl als deftige Hausmannskost mit Vorliebe in Schmalz gedünstet und kam weich gekocht auf den Tisch. Rotkohl ist zwar nach wie vor eine beliebte Gemüsebeilage zu Weihnachten (modern interpretiert als Maronenbraten mit Blaukraut), aber der Trend geht klar Richtung nährstoffreicher Rohkost.

Insbesondere für knackige Salate wie unseren vitaminreichen Rotkohlsalat mit Orange und gerösteten Kürbiskernen empfehle ich dir, Rotkohl in sehr feine Streifen zu schneiden.

Leckere selbstgemachte Rotkohlpfanne.
Unsere Rotkohlpfanne mit gebratenen Tofuwürfeln schmeckt wiederum besonders lecker, wenn du das Kohlgemüse in dünne Streifen schneidest oder hobelst. Foto: SevenCooks

Für unsere cremig pürierte Rotkohlsuppe mit Apfel, Kartoffel und Thymian reicht es hingegen, den Rotkohl grob zu schneiden.

Um Rotkohl klassisch zu schneiden, eignet sich ein großes, scharfes Messer. Allerdings gibt es auch alternative Möglichkeiten, wie du das winterliche Kohlgemüse zerkleinern kannst. Unter „Weitere Zerkleinerungsmethoden von Kohl“ erkläre ich dir, wie du Rotkohl hobeln oder raspeln kannst.

Anleitung: Rotkohl schneiden Schritt für Schritt

Unabhängig davon, ob du Rotkohl später für einen Smoothie oder eine Suppe pürierst oder die Blätter für Raw Food und Co. in feine Streifen schneidest, muss der Kohlkopf zunächst mit einem Messer zerkleinert und der harte Strunk entfernt werden.

Wie genau das funktioniert, erfährst du detailliert in den folgenden Schritten. Los geht es!

  • Äußere Blätter entfernen: Bevor es an das Zerkleinern geht, solltest du die äußeren, härteren Blätter per Hand entfernen. Falls sich trockene oder matschige Stellen auf der Oberfläche befinden sollten, schneide diese ebenfalls weg.

  • Rotkohl halbieren: Nachdem du mögliche Stellen und die äußerste Blätterschicht entfernt hast, wird der Rotkohl zunächst mit einem großen, scharfen Küchenmesser auf einem Schneidebrett halbiert.

  • Rotkohl vierteln: Anschließend werden die beiden Rotkohlhälften nochmals halbiert, damit du den harten, weißen Strunk leichter herausschneiden kannst.

  • Strunk herausschneiden: Der Strunk der Rotkohlviertel wird nun keilförmig herausgeschnitten: Dafür setzt du die Messerspitze schräg an der Spitze des Strunks an und schneidest ihn keilförmig am Übergang zu den violetten Blättern heraus. Härtere Blattrippen kannst du ebenfalls entfernen.

  • Rotkohl waschen: Spüle den vorbereiteten Rotkohl unter fließendem Wasser ab und reibe ihn mit einem Handtuch trocken, damit du beim Schneiden nicht abrutscht.

  • Rotkohl schneiden: Nachdem du den Strunk entfernt und den Kohl gewaschen  hast, geht es an den Feinschliff. Lege den Rotkohl dafür mit einer der flachen Seiten auf dein Schneidebrett: Je nach Weiterverarbeitung kannst du die Viertel mit dem Messer in grobe Würfel bzw. Stücke oder längs in feine oder grobe Streifen schneiden. Letztere kannst du dann auf Wunsch nochmal quer halbieren, dritteln oder vierteln.

  • Rotkohl hobeln, reiben oder elektrisch zerkleinern: Du kannst die Rotkohlviertel alternativ auf einer Küchenreibe hobeln bzw. reiben oder mithilfe einer Küchenmaschine zerkleinern.

  • Finaler Tipp: Mithilfe einer Brotmaschine lässt sich halbierter Rotkohl ohne Strunk besonders unkompliziert schneiden.

Das optimale Messer zum Rotkohl schneiden

Die Wahl des richtigen Messers ist wichtig, da der Kohlkopf eine harte Konsistenz besitzt: Vor allem zum Herausschneiden des festen Strunks bist du auf ein gutes Messer angewiesen. Damit das Messer leicht durch den Rotkohl gleitet, muss es ausreichend scharf sein. Dadurch schützt du dich auch vor Verletzungen, weil stumpfe Messer leicht abrutschen.

Das Abrutschen verhinderst du auch mit einem ausreichend großen, rutschfesten Brett.

Ich empfehle dir, Rotkohl mit einem großen Küchenmesser mit einer glatten, langen und sehr scharfen Klinge zu schneiden. Der Messergriff sollte fest in deiner Hand liegen. Alternativ kannst du ein japanisches Santokumesser verwenden.

Profitipp: Falls deine Küche über eine perfekte Ausstattung verfügt, ist ein sogenanntes Boscher das Messer der Wahl. Dieses Spezialmesser wurde extra für harte Gemüsesorten wie Kohl, Rüben und Knollensellerie konzipiert und überzeugt mit einer besonders langen, geraden Klinge.

Checkliste für dein Messer zum Rotkohl schneiden:

  • Lange, glatte Klinge

  • Fester Griff

  • Scharfe Messerklinge

  • Großes Küchenmesser

  • Santokumesser oder Boscher

So vermeidest du Rotkohl-Flecken

Ein Grund, warum Rotkohl so gesund ist, sind die enthaltenen Anthocyane. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken zeltschützend und sorgen für die charakteristische Farbe.

Um dich beim Rotkohl schneiden vor Flecken zu schützen, trag am besten eine Küchenschürze und reinige das Schneidebrett direkt nach der Benutzung. Auch wenn Rotkohl nicht so farbintensiv wie Rote Bete ist, kann das Tragen von Küchenhandschuhen ebenfalls sinnvoll sein.

Wann soll ich Rotkohl hobeln statt schneiden?

Du kannst Rotkohl auch zerkleinern, indem du den Kohlkopf hobelst. Ein Küchenhobel hat den Vorteil, dass das Ergebnis besonders fein wird. Dadurch erhältst du je nach Klingenart feine Streifen oder Raspeln.

Tipp: Um deine Finger zu schützen, verwende am besten einen Gemüsehobel, bei dem du den Rotkohl in einer Reibevorrichtung aufspießen kannst.

Für unsere Healthy Bowl mit Buchweizen, Kichererbsen und Trauben kannst du den Rotkohl entweder klassisch per Küchenmesser schneiden oder mithilfe eines Gemüsehobels bzw. einer Reibe in feine Streifen hobeln bzw. raspeln. Für unsere Teriyaki-Bowl mit Jackfruit werden Möhren und Rotkohl ebenfalls gehobelt.

Selbstgemachtes Pilz-Gyros mit Rotekohl und Tomaten im Fladenbrot.
Du liebst Gyros und wünschst dir eine vegane Variante? Dann triffst du mit unserem Pilz-Gyros im Fladenbrot voll ins Schwarze. Foto: SevenCooks

Für die Pilz-Gyros kannst du den Rotkoh je nach gewünschter Feinheit in feine Streife schneiden, hobeln oder raspeln.

Weitere Methoden: Standmixer und Küchenmaschine

Du wünschst dir eine Extraportion Antioxidantien, um Erkältungsviren im Herbst und Winter keine Chance zu geben? Dann liegst du mit unserem fruchtigen Winter-Smoothie mit wärmendem Zimt goldrichtig: Für diesen Vitaminbooster kannst du den Rotkohl zunächst in grobe Stücke schneiden und zusammen mit Apfel und Orange in einem Standmixer zerkleinern.

Köstlicher roter Winter-Smoothie in Gläser, daneben geviertelter Rotkohl.
Unser Winter-Smoothie: In diesen satten Farben steckt jede Menge Veggie-Power! Foto: SevenCooks

Falls du eine Küchenmaschine besitzt, kannst du Rotkohl für Rohkost und Co. auch raspeln. Vor allem bei größeren Mengen für die ganze Familie oder für ein Essen mit Freunden kann modernes Küchenequipment praktisch sein.

Tipps: Falls du in einem Singlehaushalt wohnst und nur eine kleine Menge an Rotkohl benötigst, findest du vor allem im Bioladen kleinere Kohlköpfe aus der Region. Du kannst dir natürlich auch einen Vorrat an milchsauer vergorenem Rotkohl anlegen – inklusive einer Extraportion probiotischer Kulturen. (Gegebenenfalls entsprechend verlinken)

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