Gesund leben

News der Woche: So betrinkt sich Deutschland

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von SimonCooks

10.11.2017

Diese Woche mit: dem Alkoholatlas Deutschland 2017, einer Ernährungsampel für Lebensmittel in Frankreich - und der Neverending-Story "Glyphosat-Verbot".

Du hattest in dieser Woche gar keine Zeit, die Nachrichten zu verfolgen. Kein Problem. Ich habe dir alles zusammgenfasst, was in Sachen Ernährung passiert ist:

Alkoholatlas veröffentlicht

Für die eine gehört das Gläschen Wein zum Feierabend, der andere verzichtet ganz auf Alkohol und der nächste greift nur bei ausgewählten Anlässen zur Flasche - dann aber richtig. Das Krebsforschungsinstitut wirft im Alkoholatlas 2017 einen Blick auf die Trinkgewohnheiten der Deutschen und liefert dazu interessante Zahlen. Unter anderem zur Trinkmenge pro Kopf, die in den letzten Jahren zurückgegangen ist, vor allem bei den Jugendlichen. Trotzdem trinken die Deutschen mehr als der EU-Durchschnitt und knapp eine halbe Million Krankenhausaufenthalte sind jährlich auf alkoholbedingte Erkrankungen zurückzuführen (Stand der Erhebung: 2012), Unfälle nicht eingerechnet. Als riskanter Alkoholkonsum gilt für Männer mehr als 0,6 und für Frauen mehr 0,3 Liter Bier pro Tag (entspricht 0,2 bzw. 0,1 Liter Wein). Bewusst genießen, lautet die Devise.

Ernährungsampel in Frankreich

Der Lebensmitteleinkauf kann verwirrend sein. Wer alle Inhaltstoffe von Fertigprodukten lesen will, sollte sich dafür ein paar Stunden Zeit nehmen. Und wer kann mit den oft chemischen Bezeichnungen schon etwas anfangen? Frankreich will es seinen Einkäufern leichter machen und führt eine freiwillige Ernährungsampel ein. Sie reicht vom grünen "A" (sehr ausgewogen und gesund) bis zum roten "E" (ziemlich ungesund). Einige Hersteller würden sich bereits daran beteiligen. Ob diese Idee auch etwas für Deutschland wäre? Einige Verbraucherschützer und Krankenkassen fordern dies bereits. Bisher können sich Käufer mit Apps wie Codecheck behelfen, die meine Kollegin Katharina in einem anderen Beitrag vorgestellt hat.

Glyphosat-Entscheidung vertagt

Es ist eine Neverending-Story: Bereits zum zweiten Mal hat der zuständige EU-Fachausschuss die Entscheidung vertagt, ob das Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat über das Jahr 2017 in der EU erlaubt bleibt. Ging es bei der letzten Abstimmung noch um eine Verlängerung um 10 Jahre, standen dieses Mal nur 5 zur Debatte. Nur 14 der 28 Mitgliedsstaaten stimmten dafür, 9 dagegen. Unter den Enthaltungen war auch Deutschland, weil sich die Regierung beim Thema uneins ist. Glyphosat wird deshalb so kontrovers diskutiert, weil es die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation als "wahrscheinlich krebserregend für den Menschen" einstuft. Andere Gutachten widersprechen dem, weil sie die Konzentration, die Menschen über Nahrung aufnehmen als unbedenklich einstufen. Viele Landwirte befürchten bei einem Verbot niedrigere Erträge. Die EU-Kommission fürchtet außerdem von Herstellern, wie Monsanto, verklagt zu werden. Es ist verworren. Wer als Verbraucher Glyphosat von seinem Körper fernhalten will, kann zum Beispiel auf Bio-Produkte zurückgreifen. Da das Gift allerdings über Wind und Wetter auch auf Bio-Feldern landen kann, hat diese Variante keine Erfolgsgarantie.

Mehr Nahrung durch optimierten Anbau

Die Weltbevölkerung wächst und bereits heute fehlt es Millionen Menschen an ausreichend Nahrung. Entsprechend machen sich Politiker und Wissenschaftler Gedanken darüber, wie man die Nahrungsmittelproduktion verbessern könnte. Forscher haben kürzlich in der Zeitschrift "geo naturescience" einen Artikel darüber veröffentlicht, wie man die weltweite Produktion erhöhen und gleichzeitig den Wasserverbrauch senken könnte. Ihr Ergebnis: Würde man den globalen Anbau in jene Regionen verschieben, die optimal mit Wasser versorgt sind, könnte man über 800 Millionen Menschen mehr ernähren und würde über 10 Prozent Wasser sparen. Technologische Investitionen sind in der Berechnung allerdings nicht berücksichtigt worden.

Videotipp: Dahin geht dein Plastik

In den letzten Wochen sah ich auf verschiedenen Internetseiten immer häufiger erschreckende Aufnahmen von Meeresteilen, die von Plastik geradezu überschwemmt waren. Vor lauter Plastik konnte man das Wasser kaum noch sehen. Tatsächlich gibt es auf den Weltmeeren fünf riesengroße Inseln aus Plastikmüll, die stetig wachsen. Deshalb möchte ich dir diese Woche dieses Video empfehlen, das zeigt, wie Plastikflaschen entstehen - und wo sie landen, wenn sie ausgedient haben.

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