Vorteile selbst gemachter Hafermilch
Vorteile auf einen Blick:
nachhaltigere Herstellung
weniger Verpackungsmüll (Sogar gar keiner, wenn du Hafer zum Selbstabfüllen kaufst.)
günstiger
keine Zusatzstoffe
frisch zubereitet
Hafer als trockene Zutat lange haltbar (Damit kannst du frische Hafermilch spontan nach Bedarf herstellen.)
Wenn du Hafermilch selber zubereitest, profitierst du von verschiedenen Vorteilen. In erster Linie überzeugt der Nachhaltigkeitsaspekt à la „Natur pur“ ohne industrielle Verarbeitung.
Gleiches gilt für die sinnvolle „Zero Waste“-Philosophie. Im Gegensatz zu fertiger Pflanzenmilch kannst du Haferkörner bzw. Haferflocken in Papierverpackungen kaufen.
Insbesondere bei einer häufigen Verwendung kommst du zudem aufgrund des Preisvorteils – im wahrsten Sinne des Wortes – auf deine Kosten. Nicht zuletzt bestimmst du, was in deine Hafermilch wandert, sodass garantiert keine Stabilisatoren oder sonstige Zusatzstoffe enthalten sind.
Wer glutenfreien Hafer verwendet, kann sogar trotz Zöliakie von dem angenehm-milden Aroma und den Mikronährstoffen des Hafers profitieren.
Zutaten für Hafermilch
Du kannst zwischen zwei Grundzutaten für deine Hafermilch wählen: ganzen Haferkörnern oder Haferflocken. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
Ganze Haferkörner – die naturbelassene Variante
Ich empfehle dir die Zubereitung aus ganzen Haferkörnern, da diese Variante nachhaltiger ist – aufgrund der naturbelassenen, unverarbeiteten Getreidekörner. Zudem bieten ganze Haferkörner den Vorteil, dass sie nicht industriell erhitzt wurden und mehr Mikronährstoffe enthalten.
Ein weiterer Vorteil: Hafermilch aus Haferflocken wird mitunter leicht schleimig anstatt cremig, bei der Variante aus ganzen Körnern hatte ich dieses Problem noch nicht. Aber keine Sorge: Natürlich gebe ich dir bei der Zubereitung Tipps, wie du cremige Hafermilch bekommst.
Haferflocken – die schnelle Variante
Hafermilch aus Haferflocken ist die richtige Wahl, wenn du keinen Pflanzendrink mehr vorrätig hast und beispielsweise schnell einen rein pflanzlichen Pudding oder veganen Milchreis zubereiten möchtest.
Der entscheidende Vorteil: Bei Haferflocken fällt das Einweichen der ganzen Haferkörner weg, sodass du im Handumdrehen frische Hafermilch auf den Tisch zauberst. Haferflocken sind durchaus ein wertvolles Nahrungsmittel, der Gehalt an empfindlichen Mikronährstoffen wie B-Vitaminen ist aufgrund der industriellen Wärmebehandlung jedoch niedriger.
Die richtige Zutatenmenge plus Einkaufstipps
Auf einen Blick (für 1 Liter):
80 g Haferkörner (oder 100 g Haferflocken)
1 Liter eisgekühltes Wasser
getrocknete Früchte zum Süßen (optional)
Honig oder Apfeldicksaft (optional)
Vanille oder Zimt (optional)
Für einen Liter Hafermilch benötigst du ungefähr 80 Gramm Haferkörner oder 100 Gramm zarte oder kernige Haferflocken – am besten in Bio-Qualität aus Papierverpackungen. Ich empfehle dir zarte Haferflocken (vor allem, wenn du einen Pürierstab zur Herstellung der Hafermilch verwendest). Dadurch lösen sich mehr Haferpartikel und entsprechend mehr Hafergeschmack und Mikronährstoffe im Wasser.
Falls du deine Hafermilch direkt süßen möchtest, kannst du je nach persönlicher Vorliebe ein oder zwei Datteln, getrocknete Aprikosen oder sonstige Trockenfrüchte ohne Kern direkt mit dem Hafer pürieren. Zum nachträglichen Süßen eignet sich auch Honig oder Apfeldicksaft – und auf Wunsch eine Prise Salz.
Möchtest du deine selbst gemachte Hafermilch ausschließlich für Tee, Kakao oder Desserts verwenden, kannst du die pflanzliche Milchalternative „on top“ mit Vanille oder Zimt verfeinern. Falls du die Hafermilch auch als Basis für herzhafte Soßen nutzen möchtest, lass sie am besten pur und verfeinere sie nach Bedarf erst direkt bei der Verwendung.
Bei der schnellen Hafermilch-Variante aus Haferflocken – insbesondere bei Verwendung eines weniger leistungsstarken Mixers – hat es sich bewährt, ein oder zwei Eiswürfel zuzugeben, um eine Schleimbildung zu verhindern.
Küchengeräte für selbst gemachte Hafermilch
Mixer: Während für die Herstellung des Haferdrinks aus ganzen Getreidekörnern ein Hochleistungsmixer unbedingt sinnvoll ist, gelingt die Kuhmilchalternative aus Haferflocken auch in einem einfachen Standmixer. Alternativ kannst du die schnelle Hafermilch auch mithilfe eines Pürierstabs herstellen.
Hoher Messbecher: Ein Messbecher mit Ausguss eignet sich ideal zum Auffangen der Hafermilch und zum anschließenden Abfüllen in Glasflaschen. Falls du einen Flaschentrichter haben solltest, kannst du diesen auch im Mix mit einer normalen Schüssel bzw. einem hohen Rührbecher verwenden.
Nussmilchbeutel oder Baumwolltuch: Zum Abseihen des pürierten Hafer-Wasser-Mixes. Falls du keinen Nussmilchbeutel oder ein Baumwolltuch haben solltest, kannst du alternativ ein feinmaschiges Sieb oder eine Kaffeefiltertüte verwenden
Recycelte Glasflaschen mit Drehverschluss: Zum Abfüllen der DIY Hafermilch sind alte Milch-, Smoothie- oder Saftflaschen ideal.
Zusätzlich für Hafermilch aus ganzen Körnern:
ausreichend große Schüssel: Zum Einweichen der Haferkörner in Wasser
Sieb: Ein Küchensieb bzw. ein Durchschlag zum Abgießen der eingeweichten Getreidekörner
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Hafermilch selber machen
Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung wird dir zeigen, wie einfach du Hafermilch selber machen kannst.
Vorbereitung für Hafermilch aus ganzen Körnern
Wenn du deine Hafermilch mit Haferflocken machst, kannst du diesen Teil überspringen und direkt mit Schritt 1 weitermachen.
Zunächst werden die Haferkörner zusammen mit reichlich kaltem Wasser über Nacht in einer Schüssel eingeweicht. Falls du keinen Hochleistungsmixer besitzt, lass die Haferkörner besser länger quellen, mindestens 12 Stunden – dann werden sie weicher.
Am nächsten Tag wird das Einweichwasser über einem Sieb abgegossen und die Körner nochmals mit Wasser abgespült.
Schritt 1: Haferkörner oder Haferflocken mit Wasser pürieren
Gib die gequollenen und abgespülten Haferkörner oder deine Haferflocken zusammen mit 1 Liter sehr kalten Wasser in einen Standmixer. Optional kannst du an dieser Stelle getrocknete Früchte zum natürlichen Süßen zugeben.
Püriere den Hafer-Wasser-Mix so lange, bis sich eine weißliche, möglichst homogene Flüssigkeit bildet. In einem Hochleistungsmixer dauert es ungefähr 1 Minute. Warm laufen sollte der Mixer dabei keinesfalls, da sonst eine schleimige Konsistenz nicht zu 100 Prozent auszuschließen ist.
Tipp: Wenn du Haferflocken als Grundzutat verwendest, ist die Gefahr der Schleimbildung höher. Eiswürfel helfen das zu verhindern.
Schritt 2: Hafermilch abseihen und verfeinern
Jetzt wird die pürierte Hafermilch über einer Schüssel bzw. über einem hohen Messbecher mithilfe eines Nussmilchbeutels für eine feine Konsistenz ohne Haferstückchen abgeseiht.
Schritt 3: Verfeinern (optional)
Auf Wunsch kannst du die Hafermilch nach Belieben mit Honig, Dicksaft, Vanille und Co. verfeinern.
Schritt 4: Hafermilch in Flaschen abfüllen
Zum Schluss kannst du die fertige Hafermilch in Flaschen abfüllen und nach Belieben mit liebevoll gestalteten Etiketten vollenden.
Hafermilch aufbewahren - Kühl lagern und zügig aufbrauchen
Du kannst die Hafermilch ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren. Dabei setzen sich ein paar Haferpartikel am Boden ab bzw. trennt sich die Flüssigkeit von den festen Bestandteilen. Damit du wieder ein homogenes Ergebnis bekommst, schüttel die Hafermilch einfach kurz vor dem Servieren auf.
So machst du daraus Hafersahne
Du wünschst dir eine pflanzliche Alternative zu Sahne für vegane Spaghetti Carbonara und Co.? Dann kannst du den Wasseranteil einfach reduzieren, bis eine für dich angenehm cremige Konsistenz entsteht.
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Titelbild: SevenCooks