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Wir testen: Gemüseanbau mit Hydrokultur - das Umpflanzen

Das Anzüchten der Setzlinge hat bei Chantals Selbstversuch schon einmal geklappt – sie wachsen und wachsen. Deshalb ist es nun höchste Zeit, die Setzlinge umzupflanzen. Wieso, weshalb, warum - und vor allem: wie - umgepflanzt wird, verrate ich euch in diesem Artikel!

Was euch in diesem Artikel erwartet

  • Theorie: Warum ist das Anzüchten wichtig?

  • Praxis: Wie funktioniert das Umpflanzen mit dem Hydrokultursystem von Ikea?

  • Zeitlicher Überblick: Wie lange dauert es?

  • Tipps & Tricks, die den „Umzug“ der Setzlinge erleichtern

  • Checkliste: Was du alles zum Umpflanzen benötigst

Kurzer Rückblick: Was bisher geschah…

Nachdem ich mich im ersten Artikel der vierteiligen Serie mit dem Thema Gemüseanbau zuhause auseinandergesetzt hatte, kam ich zu dem Schluss, dafür ein Hydrokultursystem zu nutzen.

Der Anbau damit soll unkompliziert und problemlos funktionieren – selbst bei Menschen wie mir, die keinen grünen Daumen besitzen. Und was das Wichtigste ist: Man benötigt dafür weder Garten noch Balkon. Perfekt also, um unser Büro spontan zum Anbauort umzufunktionieren!

Gesagt, getan: Von der Idee zur Praxis

Mittlerweile ist mein Selbstversuch schon in vollem Gange und die Idee wurde in die Praxis umgesetzt. Im letzten Artikel, dem zweiten von insgesamt vier, habe ich über das Anzüchten der Setzlinge berichtet. Dort findet ihr Infos dazu, wieso dieser Schritt überhaupt nötig ist, wie die Umsetzung bei mir geklappt hat und auf welche Kleinigkeiten man achten sollte. Außerdem gibt es eine kleine Checkliste am Ende des Artikels, in der alle Materialien zusammengefasst sind, die zum Anzüchten benötigt werden.

Umpflanzen in Hydrokultur: Warum das wichtig ist

Das Anzüchten hat schon einmal problemlos geklappt und aus meinen Pflanzensamen sind in den letzten 11 Tagen ansehnliche Setzlinge geworden. Das gilt im Übrigen nicht nur für die Samen, die in der richtigen Anzuchtschale gelandet sind, sondern auch für den, den ich einfach in eine Espressotasse gepackt habe.

Sie haben alle kräftige Wurzeln ausgebildet und bereits zwei bis vier richtige Blättchen. Das sind beides Zeichen dafür, dass sie bereit sind, in die mit Bimssteingranulat gefüllten größeren Körbchen gesetzt zu werden. In diesen Körbchen können sie dann bis zu ihrer Ernte bleiben.

Aber wieso müssen die Setzlinge überhaupt umgepflanzt werden? Wieso können sie nicht einfach dortbleiben, wo sie auch angezüchtet werden?

Diese Frage ist schnell beantwortet: Der ausschlaggebende Punkt ist Platzmangel!

Je größer die Setzlinge werden, desto weitläufiger wird logischerweise auch das Wurzelgeflecht. Und mit zunehmender Blattanzahl und Blattgröße nehmen die Pflanzen auch oberhalb der Schale mehr Raum und dementsprechend Licht für sich ein.

Werden sie also nach dem Anzüchten nicht weit genug auseinandergesetzt, „klauen“ sie sich gegenseitig den Platz für weitere Wurzeln und zudem durch ihre Blätter das Licht. In der Schale, in die die jungen Pflänzchen nun aber mit eigenem Körbchen und Bimssteingranulat einziehen, haben sie genug Abstand zueinander, dass sie ungestört weiterwachsen können.

Das neue Zuhause: Körbchen mit Bimssteingranulat & Düngermischung

Die Nährstoffversorgung ist ein weiterer wichtiger Aspekt, weshalb die Setzlinge umgepflanzt werden müssen. In der ersten Umgebung, den Wurzelkissen, finden sie keinerlei Nährstoffe. Anfangs ist das unproblematisch, denn für einen gewissen Zeitraum können die Pflänzchen auf einen Nährstoffvorrat in den Samenresten zurückgreifen. Dieser ist jedoch nicht unendlich, weshalb für weiteres Wachstum von außen Nährstoffe zugeführt werden müssen.

Das wird in meinem Fall durch den Dünger im Wasser erledigt. Das Bimssteingranulat in den Körbchen unterstützt diese Nährstoffversorgung: durch seine körnige Beschaffenheit kann die Düngermischung mit den enthaltenen Nährstoffen ohne Probleme an die Wurzeln gelangen. Die luftdurchlässige Struktur des Substrats sorgt zudem dafür, dass genügend frische Luft an die Wurzeln gelangt, was ein „Ersticken“ verhindert. Zudem haben die Wurzeln so immer ein paar Zwischenräume, durch die sie ungehindert hindurch wachsen können.

Ein weiterer Pluspunkt von Bimssteingranulat: Es kann auch wiederverwendet werden. Dazu muss es einfach mit kochendem Wasser gewaschen und von allen organischen Bestandteilen (wie Wurzeln oder Blättchen) befreit werden. So steht einem drei- bis sechsmaligem Einsatz desselben Granulats nichts im Wege.

Der Praxisbericht: So werden Setzlinge in Hydrokultur umgepflanzt

Nachdem das wieso, weshalb und warum jetzt geklärt ist, geht’s ran an die Setzlinge!

Als kleine Vorbereitung müsst ihr die Körbchen der zweiten Schale des VÄXER-Systems schon einmal bis zur Hälfte mit dem Bimssteingranulat befüllen. Ich habe dafür einfach einen herkömmlichen Esslöffel benutzt, hat super funktioniert!

Die zur Hälfte befüllten Körbchen können dann kurz zur Seite gestellt werden. Als nächstes gilt es nämlich, einen Setzling auszusuchen und vorsichtig aus dem Anzuchtbehälter zu heben. Achte dabei besonders darauf, die feinen Wurzeln nicht zu beschädigen, denn nur, wenn diese unversehrt bleiben, kann der Setzling in seinem neuen Zuhause weiterwachsen!

Der Setzling muss dann mitsamt seinem Wurzelkissen mittig in ein befülltes Körbchen platziert werden. Mit Hilfe des Esslöffels kann rundherum noch weiteres Bimssteingranulat eingefüllt werden. Am Ende sollte das Körbchen gänzlich mit Granulat gefüllt sein, auch das Wurzelkissen muss bedeckt werden. Hier darauf achten, dass die Blätter oben jedoch aus dem Granulat herausschauen.

So verfahrt ihr nun mit allen Setzlingen, nach den ersten ein bis zwei hat man den Dreh raus und das Umpflanzen geht unkompliziert und fix. In circa 10 Minuten haben die Setzlinge den Umzug in ihr neues Heim geschafft.

Wenn ihr die Tipps beachtet, die ich euch unten zusammengeschrieben habe, braucht ihr weder Hilfe noch gärtnerisches Talent, um die Setzlinge heil umzupflanzen. Den Video-Beweis findet ihr auch auf unserem Youtube-Channel!

Wichtig: Die richtige Menge an Wasser und Dünger beigeben

Jetzt könnt ihr die 1,7 Liter Leitungswasser in den Behälter füllen. Zum Wasser in der Schale muss jetzt noch der Dünger gemischt werden: für dieses Auffüllen der Schale reicht es, die Hälfte an Dünger dazuzugeben, die für die 1,7 l Wasser empfohlen wird. Auch beim ersten Nachgießen, ist die Hälfte an Dünger für die benötigte Wassermenge ausreichend.

Das liegt daran, dass die Pflänzchen noch recht klein sind und dementsprechend noch nicht so viele Nährstoffe benötigen. Sobald ihr das zweite Mal nachgießen müsst, könnt ihr die normale Menge Dünger dazu mischen. Jetzt fehlt oben auf der Schale nur noch der Einsatz für die fertig befüllten Körbchen. Die müssen dann nur noch dort hineingesetzt werden und fertig!

Ich hatte viel mehr angezüchtete Setzlinge, als freie Körbchen zum Umpflanzen, was wie schon bei dem übrigen Wurzelkissen, zu einem kleinen Experiment geführt hat. Statt die Setzlinge wegzuwerfen, habe ich sie kurzerhand einfach mit etwas Bimssteingranulat und Wasser-Dünger-Mischung in Müslischalen gesetzt. Dort sind sie zwar sehr viel enger, als in der richtigen Schale aber wer weiß, vielleicht klappt es mit dem Wachsen ja trotzdem.

Mit dem Umpflanzen habt ihr die meiste Arbeit für euren eigenen Anbau auch schon überstanden (der Arbeitsaufwand hielt sich bisher ja sowieso sehr in Grenzen). Das Einzige, was jetzt noch zu tun ist – außer geduldig zu warten – ist, die Wasserstandsanzeige im Auge zu behalten.

Nicht vergessen: Den Wasserstandsanzeiger regelmäßig kontrollieren!

Der Wasserpegel sollte nie unter den Minimumbereich fallen. Also immer schön fleißig mit der Wasser-Dünger-Mischung nachgießen! Ansonsten haben die Pflänzchen alles, was sie brauchen und wachsen quasi nur durch Luft & Liebe ♥.

Selbsterprobte Tipps für erfolgreichen Hydrokultur-Anbau

Ich habe bei meiner Recherche noch einen Trick gefunden, der angeblich die Algenbildung verhindert:

Wenn ihr darauf achtet, dass zwar einerseits genügend Wasser im Behälter ist, dieses aber nicht an die Oberfläche des Bimssteingranulates gelangt, sollte auch keine Algenbildung auftreten. Ob dieser Trick tatsächlich funktioniert, werde ich am Ende sehen.

Hier sind noch ein paar weitere – selbsterprobte – Tipps für euch, die das Umpflanzen erleichtern:

  • Legt eine ausgebreitete alte Zeitung (oder etwas Ähnliches) auf die Fläche, auf der ihr umpflanzt. So könnt ihr das daneben gefallene Granulat am Ende ganz einfach wieder zurück in den Plastiksack schütten.

  • Klebt vor dem Umpflanzen Zettelchen mit den Pflanzensorten auf den neuen Behälter. So wisst ihr auch am Ende noch, was wo wächst.

Hydrokultusystem IKEA
  • Wenn ihr nicht alle Körbchen bepflanzt, deckt die Ausbuchtungen dafür mit den Deckeln ab – sonst verdunstet zu viel Flüssigkeit aus der Schale.

  • Falls ihr das KRYDDA Gewächshaus nutzen möchtet, bietet es sich an, zuerst die Setzlinge umzupflanzen und erst anschließend die Schale mit den Körbchen dort hineinzusetzen. Das geht ohne Probleme.

  • Wenn ihr die Pflanzenleuchte nutzt, die beim VÄXER Set separat gekauft werden kann, ist eine Zeitschaltuhr eine super Hilfe. Ikea empfiehlt eine Mindestbeleuchtungsdauer von 16 Stunden – aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das auch das Maximum an Beleuchtung sein sollte! Mehr wirkt sich negativ auf das Pflanzenwachstum aus.

  • Mischt gleich zu Beginn 6 l der Wasser-Dünger-Mischung an. So müsst ihr nicht jedes Mal wieder minimale Mengen Dünger abmessen und dazu mischen, sondern könnt einfach mit der vorbereiteten Mischung nachfüllen.

  • Auch wenn ihr nicht jeden Tag nachgießen müsst, solltet ihr vor allem in der wärmeren Jahreszeit alle 2 bis 3 Tage den Wasserstand checken. Sorgt also dafür, dass ihr jemanden habt, der das Gießen übernehmen kann, wenn ihr einmal länger nicht selbst nachschauen könnt.

Checkliste für das Umpflanzen der Setzlinge in Hydrokultur

  • Die Setzlinge, die ihr angezüchtet habt

  • Bimssteingranulat

  • Dünger und 6 l Leitungswasser, zusammen ergibt das eure Wasser-Dünger-Mischung zum Nachfüllen (Achtung: für das erste Füllen und das erste Mal Nachgießen nur die Hälfte der angegebenen Düngermenge ins Wasser geben)

  • Genügend Gefäße, in denen ihr die fertige Wasser-Dünger-Mischung aufbewahren könnt

  • 1,7 l Leitungswasser für die Schale

  • Einsatz für die Körbchen und alle Körbchen

  • Unter Umständen das KRYDDA Gewächshaus, die VÄXER Pflanzenleuchte und eine Zeitschaltuhr

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