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Babybrei selber machen: So einfach kochst du nährstoffreiche Beikost

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von Beke Enderstein

25.1.2020

Irgendwann reicht Milch deinem Baby nicht mehr aus und es ist Zeit für Beikost. Ich zeige dir, wann und wie du dein Kind langsam an Brei heranführst, worauf du bei der Auswahl der Zutaten achten solltest und welche einfachen Rezepte sich ideal für den Einstieg eignen.

Warum Brei?

Wenn dein Baby ein paar Monate alt ist, benötigt es allmählich mehr Energie und Nährstoffe. Deine Milch reicht ca. ab dem 5. Monat nicht mehr aus, um für ein gesundes Wachstum zu sorgen. Dann ist es an der Zeit, die einzelnen Milchmahlzeiten Schritt für Schritt durch nährstoffreiche und leckere Breimahlzeiten zu ersetzen.

Du bist dir unsicher, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist und wieviel Brei dein Kind braucht? Vielleicht machst du dir auch Sorgen, ob du alles richtig machst? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen viele Eltern; schließlich ist es eine ganz neue, ungewohnte Situation für dich und dein Baby. Aber du kannst beruhigt sein: dein Kind wird dir je nach Entwicklungsstand signalisieren, was es benötigt. Wir helfen dir dabei, deine Unsicherheiten zu überwinden und geben dir Antworten auf deine Fragen.

Los geht es mit unserem alltagstauglichen Ratgeber rund um die kulinarische Versorgung deines Babys mit Gemüsebrei, püriertem Obst und Co.

Die Vorteile von selbstgemachtem Brei

Wenn du Babybrei selber zubereitest, hast du stets im Blick, welche Zutaten in das Schälchen wandern. So kannst du sicherstellen, dass keine Zusatzstoffe, kein Zucker und kein Salz in den Brei wandern. Dank der frischen Zubereitung kannst du auf regionale und saisonale Zutaten setzen und noch gezielter auf die Vorlieben deines Babys eingehen.

Zusätzlich sparst du Geld, wenn du selber kochst und vermeidest Müll. Um die Nährstoffe möglichst zu erhalten, empfehle ich dir, das erntefrische Gemüse zu dünsten oder zu dämpfen. Dafür werden auch praktische Küchengeräte angeboten, in denen du das Gemüse direkt zerkleinern, garen und anschließend pürieren kannst. So sparst du Zeit und es fällt weniger Abwasch an.

Solltest du mal kein frisches Gemüse zur Hand haben, kannst du auf tiefgekühltes Gemüse wie Brokkoli oder tiefgekühlte Beeren zurückgreifen. Frisch zubereiteter Brei hält sich ca. einen Tag im Kühlschrank. Wichtig ist, dass du die benötigte Breimenge zum Füttern immer in ein sauberes Gefäß füllst.

Ab wann soll ich meinem Baby Brei füttern?

Der richtige Zeitpunkt für den ersten Brei unterscheidet sich von Kind zu Kind. Während sich manches Baby schon im 4. Monat seine erste Breimahlzeit wünscht, ist ein anderes bis zu einem halben Jahr nach der Geburt mit Muttermilch glücklich und ausreichend versorgt.

Da es sich um eine Ergänzung zur Milchnahrung handelt, wird der Babybrei als Beikost bezeichnet.

Wie findest du den richtigen Zeitpunkt für dein Kind heraus?

Verlasse dich als Mutter oder Vater ruhig auf dein Bauchgefühl, indem du ganz bewusst auf die Signale deines Kindes achtest.

Folgende Anzeichen sind typisch:

  • Dein Baby schlummert nach dem Stillen oder Fläschchen nicht wie bisher sanft ein, sondern wirkt unruhig. Vielleicht hat es noch mehr Appetit.

  • Dein Kind wirft neugierige Blicke auf das Familienessen und sieht dir fasziniert beim Kauen zu. Vielleicht streckt dein Baby sogar schon das Händchen nach deinem Besteck aus.

Tipps zum Start der Breifütterung: Eine angenehme Atmosphäre schaffen

Zu Beginn kann es sein, dass es nicht auf Anhieb mit der Breifütterung klappt. Schließlich muss sich dein Kind erstmal an den Löffel, an die festere Konsistenz und den neuen Geschmack gewöhnen.

Um die Situation für dich und dein Kind so entspannt wie möglich zu machen, empfehle ich dir, für eine angenehme Atmosphäre zu sorgen. Der erste Brei sollte keinesfalls unter Zeitdruck und ohne Ablenkung durch Radio und Co. gefüttert werden.

Um dich voll auf dein Kind konzentrieren zu können, kann es zu Beginn sinnvoll sein, den ersten Brei nicht im Rahmen des Familienessens zu servieren. Mit der Zeit können die einzelnen Breimahlzeiten dann Schritt für Schritt im Kreise der ganzen Familie als gemeinsame Zeit zelebriert werden.

Der richtige Löffel

Spezielle Babylöffel eignen sich besser, als der klassische Teelöffel aus Metall. Auch wenn manche Kinder, gerade im fortgeschrittenen Alter, darauf bestehen, mit demselben Besteck zu essen wie Mama und Papa.

Babylöffel haben den Vorteil, dass sie aus weichem Kunststoff bestehen und sich das Baby bei unkoordinierten Bewegungen – wie sie gerade am Anfang häufig vorkommen – nicht so leicht daran verletzen kann, wie an Metalllöffeln. Außerdem werden sie nicht heiß, wenn sie eine Weile in frisch aufgewärmtem Brei stecken.

Falls du direkt aus einem Gläschen fütterst, kommst du mit langstieligen Löffeln besser bis an den Boden. Möchte dein Kind selbst essen oder mit dem Löffel spielen, sind lange Stiele nicht so gut geeignet, weil sie sich relativ weit in den Rachen stecken lassen. Das ist für dein Baby nicht sehr angenehm und führt nicht selten dazu, dass der eben gegessene Brei die Rückreise antritt.

Die optimalen Zutaten für Babybrei

Der Babybrei sollte immer zuckerfrei zubereitet werden. Dadurch gewöhnt sich dein Kind gar nicht erst an den süßen Geschmack und das Risiko von Karies, Übergewicht und weiteren ernährungsabhängigen Erkrankungen wird reduziert.

Nach dem Verzehr von Obstbrei – der von Natur aus Zucker enthält –, kannst du deinem Baby einen Schluck Wasser bzw. Wasser aus der Flasche geben. Entsprechend ist es auch wichtig, von Anfang an auf süße Getränke – z.B. gezuckerte Babytees – zu verzichten.

Babybrei benötigt auch kein Salz, da dies die Nieren deines Kindes belasten würde. Gleiches gilt für andere Gewürze, so dass dein Baby sich zunächst an den puren Geschmack von Obst und Gemüse gewöhnen kann.

Die Empfehlung, Bio-Qualität zu bevorzugen, gilt für Babys doppelt.

Ihr Immunsystem ist noch nicht vollständig entwickelt, sodass Schadstoffe den kleinen Körper besonders belasten.

Worauf du beim Kauf der Zutaten sonst noch achten solltest, erkläre ich dir später.

Erster Schritt: Püriertes Gemüse

Frühestens Ende des 4. Monats, spätestens jedoch im 6. Monat ist es an der Zeit, die Milchmahlzeiten Schritt für Schritt durch nährstoffreichen Babybrei zu ergänzen.

Es hat sich bewährt, mit püriertem Gemüse zur Mittagszeit zu beginnen, da der erste Babybrei – der Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei – im Laufe der Zeit eine ganze Milchmahlzeit ersetzt. So kann sich dein Baby schon mal auf das spätere, Gemüse-betonte Familienessen zur Mittagszeit einstimmen.

Tipp: Um eine vertraute Atmosphäre zu schaffen, kannst du deinem Baby wie gewohnt zunächst die Brust oder das Fläschchen geben, bevor du direkt eine ganze Milchmahlzeit durch Brei ersetzt.

Biete deinem Baby löffelweise etwas gegartes und püriertes Gemüse an. Während dein Baby bisher nur Flüssigkeit, Laktose (Milchzucker) und gelöste Nährstoffe über die Milch aufgenommen hat, muss sich sein Verdauungssystem erst an die Ballaststoffe gewöhnen.

Daher ist es sinnvoll, nicht direkt eine ganze Portion Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei, sondern zunächst etwas püriertes, lauwarmes Gemüse zu servieren.

Pürierte Möhre oder Pastinake als kindgerechter Starter

Für den Einstieg haben sich liebliche Gemüsesorten wie Möhre oder Pastinake bewährt. Da Muttermilch dank Laktose süßlich schmeckt, ist „süß“ deinem Baby als erste Geschmacksrichtung vertraut.

Mildes Gemüse wie Pastinaken eignen sich gut für die ersten Versuche eines Babybreis. Foto: SevenCooks

Um die Konsistenz des ersten Gemüsebreis der Milch anzupassen, kannst du etwas Wasser unter das pürierte Gemüse geben. Gleiches gilt für die Temperatur, so dass sich lauwarmer Babybrei besonders gut eignet. Allerdings kann es auch sein, dass dein Baby den Brei lieber kalt mag, er sollte jedoch nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen – zumindest nicht zu Beginn.

Lass dich nicht stressen: Startschwierigkeiten sind völlig normal. Je gelassener du versuchst, dich an die neue Situation heranzutasten, desto unkomplizierter wird euch die Einführung der Beikost gelingen.

Falls die ersten Fütterungsversuche nicht funktionieren, versuche entspannt zu bleiben. Vielleicht ist dein Baby einfach doch noch nicht so weit oder es mag einfach keine Möhren. Dann probiere zum Beispiel Pastinaken oder Kürbis aus oder versuche zunächst etwas ungesüßten Möhrensaft mit vertrauter Konsistenz.

Sobald dein Baby seinen ersten Gemüsebrei mehrere Tage lang gerne gegessen hat, kannst du ihm im nächsten Schritt einen Mix aus pürierten Möhren und zerdrückten Kartoffeln servieren.

Die richtige Menge: Wie viel dein Baby am Anfang isst, kann individuell sehr verschieden sein. Falls es nur wenige Löffel möchte, ergänzt du den Brei wie gewohnt mit Milch.

Sobald dein Baby auch mit dem Kartoffel-Gemüsebrei vertraut ist, kannst du im nächsten Schritt einen Gemüse-Kartoffel-Brei servieren, der zusätzlich mit Getreide angereichert wird. Dieser Brei ist das vegetarische und nachhaltige Pendant zum klassischen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, der dein Baby dank Haferflocken mit ausreichend Eisen versorgt.

Der Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei

Ungefähr ab der 3. oder 4. Woche nach Einführung der Beikost – bzw. sobald dein Baby sich an den Gemüse-Kartoffel-Brei gewöhnt hat –, folgt klassischerweise mittags der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Dieser Brei lässt sich ganz einfach vegetarisch mit eisenreichen Getreideflocken aus Vollkornflocken auf Basis von Hafer oder Hirse zubereiten.

Als klassischer „Mittagsbrei“ bereitet er dein Kind auf die spätere Familienkost vor, die sich im Idealfall zum größten Teil aus Gemüse zusammensetzt.

Zutaten in Bio-Qualität:

  • 50 g Kartoffeln

  • 100 g Gemüse (z.B. Möhren oder Pastinaken)

  • 10 bis 15 g zarte Haferflocken

  • 2 bis 3 EL Orangensaft

  • 1 EL Rapsöl

Zubereitung:

  • Die Kartoffeln schälen und klein würfeln. Das Gemüse abspülen, putzen, würfeln, zusammen mit der Kartoffel und etwas Wasser in einen Topf geben und ca. 10 Minuten abgedeckt kochen.

  • Die Haferflocken zugeben, pürieren, mit dem Orangensaft und dem Rapsöl verfeinern und vor dem Füttern etwas abkühlen lassen.

Tipps: Um die Nährstoffe zu schützen, solltest du das Kochwasser nicht wegschütten, sondern mitverwenden. Nimm daher zunächst nur wenig Wasser und gebe bei Bedarf etwas mehr dazu. Die Haferflocken können im Laufe der Zeit durch Hirseflocken ersetzt werden.

Da die Stärke der Kartoffeln beim Pürieren verkleistert, kannst du sie alternativ mit einer Gabel zerdrücken.

Lösliche Schmelzflocken können direkt unter den pürierten Brei gegeben werden.

Nährstoffe im Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei: Der Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei versorgt dein Baby mit Vitaminen, Ballaststoffen, essentiellen Aminosäuren, sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen wie Eisen und Zink und mit essentiellen Fettsäuren. Das im Orangensaft enthaltene Vitamin C verbessert die Aufnahme des pflanzlichen Eisens aus Gemüse und Getreide.

Babybrei auf der Basis von Kartoffeln, Gemüse und Getreide versorgt dein Baby mit wichtigen Mineralstoffen. Foto: SevenCooks

Welches Gemüse eignet sich für mein Baby?

Bei der Wahl des Gemüses kommt es neben neben allgemeinen Qualitätskriterien (regionale und saisonale Ware in Bio-Qualität) insbesondere auf die Geschmacksvorlieben deines Kindes an. Zu Beginn haben sich allerdings milde Gemüseorten wie Möhre, Kürbis, Pastinake und Süßkartoffel bewährt.

Mit der Zeit kannst du den Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei nach und nach mit weiteren Sorten wie Brokkoli, Spinat oder Blumenkohl zubereiten. Gleiches gilt für Fenchel – insbesondere bei Bauchschmerzen –, Kohlrabi oder Zucchini.

Tipps: Wichtig ist, dass du neue Gemüsesorten einzeln und nicht als Mix unter den Brei mischst, damit sich dein Baby in aller Ruhe an die neuen Aromen gewöhnen kann. Schließlich war es mehrere Monate nur mit dem milden Geschmack von Milch vertraut.

Hat dein Kind verschiedene Breisorten probiert und sein Lieblingsgemüse gefunden, ist es sinnvoll, immer mal wieder Sorten auszuprobieren, die dein Kind anfangs abgelehnt hat. Manchmal ändern sich Geschmacksvorlieben und es ist empfehlenswert, die gesamte Farbpalette – vom leuchtend orangenen Kürbis bis hin zum grünen Spinat – zu nutzen.

Dadurch wird dein Baby mit zahlreichen Antioxidantien bzw. sekundären Pflanzenstoffen versorgt, die für die Gesundheit von Klein und Groß eine übergeordnete Rolle spielen.

Kann ich mein Kind von Anfang an vegetarisch ernähren?

Wenn dein Baby das Licht der Welt erblickt, ist es dank deiner Muttermilch automatisch ein kleiner Vegetarier. Erst bei Einführung der Beikost hast du es in der Hand, ob es so bleibt.

Mit Fleisch: Falls du dein Baby nicht komplett vegetarisch ernähren möchtest, kannst du die eisenreichen Getreideflocken gelegentlich durch Fleisch in Bio-Qualität ersetzen.

Es spricht allerdings überhaupt nichts gegen eine vegetarische Ernährung von Anfang an. Wenn du unsere Tipps beherzigst, versorgt der vegetarische Brei dein Baby mit allen Nährstoffen, die es für eine gesunde Entwicklung benötigt. Bezüglich der Nachhaltigkeit hat der fleischlose Babybrei sowieso die Nase vorne.

Der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei

Dieser Brei wird ähnlich wie der vegetarische Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei zubereitet und versorgt dein Baby mit ähnlichen Nährstoffen.

Zutaten in Bio-Qualität:

  • 20 bis 30 g Fleisch (z.B. Hähnchen oder Rind)

  • 50 g Kartoffeln

  • 100 g Gemüse (z.B. Brokkoli oder Möhren)

  • 2 bis 3 EL Orangensaft

  • 1 EL Rapsöl

Zubereitung:

  • Das Fleisch waschen, trocken tupfen, würfeln und in wenig Flüssigkeit ca. 10 bis 15 Minuten bei geschlossenem Deckel weich kochen.

  • In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und klein würfeln. Das Gemüse abspülen, putzen, würfeln, zusammen mit der Kartoffel zugeben und weitere ca. 10 Minuten kochen.

  • Die gegarten Zutaten pürieren, mit dem Orangensaft und dem Rapsöl verfeinern und vor dem Füttern etwas abkühlen lassen.

Tipps: Um die Nährstoffe zu schützen, solltest du das Wasser mitverwenden. Nimm daher zunächst nur wenig Wasser und gebe bei Bedarf etwas mehr dazu. Das Fleisch kann im Laufe der Zeit durch Fisch wie Lachs ersetzt werden. Da die Stärke der Kartoffeln beim Pürieren verkleistert, kannst du sie alternativ mit einer Gabel zerdrücken.

Nährstoffe im Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei: Der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei versorgt dein Baby mit Vitaminen, Ballaststoffen, essentiellen Aminosäuren, sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen wie Eisen und Zink und mit essentiellen Fettsäuren.

Der Milch-Getreide-Brei

Hat sich dein Baby an den Mittagsbrei gewöhnt, kannst du eine weitere Milchmahlzeit durch Brei ersetzen. In der Regel wird ca. einen Monat nach der Einführung der Beikost als nächstes der „Abendbrei“ empfohlen.

Aber nochmal zur Erinnerung: es handelt sich um eine zeitliche Orientierung, die du individuell nach den Ansprüchen deines Babys anpassen kannst. Das im Milchbrei enthaltene Calcium wirkt sanft beruhigend und kann das Einschlafen fördern.

Zutaten in Bio-Qualität:

  • 200 ml Vollmilch

  • 20 g Vollkorn-Getreideflocken (z.B. Hafer- oder Hirseflocken)

  • 2 EL Orangensaft oder püriertes Obst (z.B. Apfelmus oder Banane)

Zubereitung:

  • Die Milch zusammen mit den Getreideflocken in einem Topf unter Rühren aufkochen bzw. die Getreideflocken – je nach Produkt – einstreuen.

  • Die heißen Flocken abkühlen lassen und mit dem Orangensaft oder dem Obstpürée verfeinern.

Tipp: Du kannst die Hafer- oder Hirseflocken auch durch vollwertige Reisflocken oder durch Vollkorngrieß austauschen. Falls du Säuglingsmilch anstatt Vollmilch verwendest, wird das Getreide alternativ in heißes Wasser eingerührt bzw. aufkocht, abgekühlt und dann mit dem Säuglingsmilchpulver angereichert.

Nährstoffe im Milch-Getreide-Brei: Der Milch-Getreide-Brei versorgt dein Kind mit Mineralstoffen wie Calcium, B-Vitaminen, essentiellen Aminosäuren und Ballaststoffen.

Welches Obst eignet sich für mein Baby?

Bei der Auswahl der Obstsorten kommt es neben einer regionalen und saisonalen Bio-Qualität auf die Geschmacksvorlieben deines Kindes an. Zu Beginn eignet sich Apfelmus aus gedünsteten Äpfeln oder etwas zerdrückte Banane ideal. Im Laufe der Zeit kannst du den Brei mit neuen Geschmacksnoten und Farben dank pürierter Aprikose, Melone, Pfirsich, Avocado oder Pflaumen aufpeppen.

Tipps: Wenn es mal schneller gehen soll, kannst du auch auf ungesüßtes Obstmus aus dem Gläschen zurückgreifen. Außerhalb der Sommersaison bieten sich alternativ tiefgekühlte Beeren wie Heidelbeeren oder Erdbeeren an, um sie zu pürieren.

Manche Kinder vertragen säurehaltiges Obst wie Beeren, Kiwi, Ananas und Orange erst gegen Ende des ersten Lebensjahres, so dass diese Obstsorten – insbesondere Ananas und Orange – erst später geeignet sind. Der Vitamin C-reiche Orangensaft zur Erhöhung der Eisenaufnahme aus dem Brei wird in der Regel hingegen gut vertragen.

Wenn es dein Kind schon verträgt, dann kannst du aus Orange, Karotte und Apfel ein Obstpüree herstellen und dies als Basis für einen Babybrei mit Obst und Getreide verwenden. Foto: SevenCooks

Du kannst einzelne Obstsorten auch gezielt bei Verdauungsbeschwerden deines Babys nutzen. Während Apfel- und Bananenmus stuhlfestigend bei Durchfall wirken, eignen sich Birnen oder Pflaumen zur Stuhlauflockerung bei Verstopfung.

Der milchfreie Obst-Getreide-Brei

Nachdem sich dein Kind an seinen eisenreichen Gemüsebrei als Mittagsmahlzeit und an seinen calciumhaltigen „Guten-Abend-Brei“ gewöhnt hat, kannst du eine weitere Milchmahlzeit durch einen nährstoffreichen, veganen Brei ersetzen.

Als Orientierung gilt die Empfehlung, diesen „Nachmittagsbrei“ ungefähr einen weiteren Monat später zu füttern.

Zutaten in Bio-Qualität:

  • 20 g Vollkorn-Getreideflocken

  • 90 bis 100 ml Wasser

  • 100 g Obstpüree

  • 1 TL Rapsöl

Zubereitung:

Die Vollkornflocken zusammen mit dem Wasser aufkochen bzw. ins heiße Wasser einstreuen und etwas abkühlen lassen. Den Brei anschließend mit dem Obstpüree und dem Rapsöl verfeinern.

Nährstoffe: Für eine optimale Eisenversorgung deines Babys wird dieser Brei ohne Milch zubereitet. Das Calcium der Milch würde die Eisenaufnahme aus Getreide und Obst reduzieren bzw. hemmen. Neben Eisen liefert dieser Brei deinem Baby auch Vitamine, essentielle Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, weitere Mineralstoffe und essentielle Aminosäuren.

Tipps: Zu allen weiteren Mahlzeiten kannst du deinem Kind Muttermilch oder Säuglingsmilch in Bio-Qualität geben.

Babybrei auf Vorrat kochen und einfrieren

Mit dem Familienzuwachs kann der Alltag schon mal ordentlich durcheinander gewirbelt und die Zeit zum Kochen knapp werden. Falls du dennoch lieber auf Gläschen für die Mittagsmahlzeit verzichten möchtest, lässt sich der eisenreiche Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei auf Vorrat kochen und einfrieren. Dadurch brauchst du nicht jeden Tag frisch zu kochen, gehst aber auf Nummer sicher, deinem Kind eine nährstoffreiche und nachhaltige Mahlzeit zu servieren.

Zum einfachen Einfrieren von frisch gekochtem und abgekühltem Brei gibt es praktische Silikonbehälter mit mehreren Mulden, die an einen Eiswürfelbehälter erinnern. Sobald du eine Portion benötigst, kannst du den gefrorenen Brei einfach herausdrücken und direkt erwärmen. Achte beim Kauf darauf, dass sich die Mulden fest verschließen lassen.

Falls du eine Mikrowelle zum Auftauen und Erwärmen nutzen möchtest, achte unbedingt darauf, dass der Brei vor dem Füttern gut vermischt wird, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu garantieren.

Bei einer Temperatur von -18 Grad Celsius kann der selbstgekochte Babybrei bis zu zwei Monate aufbewahrt werden. Wurde der Brei einmal aufgetaut, dürfen Reste nicht neu aufgewärmt und auch nicht erneut eingefroren werden.

Der rein pflanzliche Obst-Getreide-Brei und der calciumreiche Milch-Getreide-Brei lassen sich hingegen unkompliziert bei Bedarf frisch zubereiten. Besonders schnell geht es mit praktischen Schmelzflocken, die aus Hafer oder Dinkel in Vollkorn-Qualität bestehen.

Zusätzlich eignen sich lösliche Getreidemischungen, die sich auch einfach in Wasser oder Milch einrühren lassen. Während ein schnelles Obstpürée im Handumdrehen aus einer zerdrückten Banane gelingt, eignen sich auch ungesüßte Obstgläschen.

Breigläschen – Tipps zum Kauf

Falls es im hektischen Alltag zwischen Windelwechseln, Abwasch und Füttern doch mal schneller gehen muss, kannst du auch auf fertigen Brei aus dem Glas zurückgreifen. Gleiches gilt für unterwegs, auf Reisen – oder falls du erkältet im Bett liegst, und du dich lieber ausruhen als den Kochlöffel schwingen möchtest.

Ein hochwertiger Brei aus dem Glas sollte die gleichen Anforderungen erfüllen, die ich dir auch beim selbstgemachten Babybrei ans Herz gelegt habe. Daher benötigt ein ideales Breigläschen auch nur die Zutaten, die oben in den Zutatenlisten genannt werden. Beim Milch-Getreide-Brei wären das also nur Milch, Getreide und Obst in regionaler, saisonaler Bio-Qualität.

Kauftipps Babybrei:

  • Bio-Qualität

  • regionale Zutaten

  • kein zugesetzter Zucker

  • saisonale Zutaten

  • kein zugesetztes Salz

  • keine Zusatzstoffe

Tipps: Ein geöffnetes Breiglas sollte direkt gekühlt und schnell verbraucht werden. Den Inhalt zum Füttern immer in ein Breischälchen umfüllen und den Brei stets mit einem sauberen Löffel entnehmen.

Die ersten Schritte

Es lag mir am Herzen, dir deine Unsicherheiten zu nehmen und dir deine Fragen zur Beikost zu beantworten. Es ist völlig normal, dass dich die neue Situation zunächst vor eine kleine Herausforderung stellt und nicht alles auf Anhieb klappt. Das muss es auch gar nicht. Du und dein Baby könnt in aller Ruhe ausprobieren, welcher Brei am besten schmeckt und was die richtige Menge ist. Es gehört einfach dazu, dass auch mal etwas Brei auf dem Boden landet oder dein Baby die Beikost trotz liebevoller Zubereitung nicht aufessen möchte. Jedes Kind und jeder Tag ist anders. Gib dir und deinem Baby ausreichend Zeit, euch mit der neuen, spannenden Situation vertraut zu machen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren!

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Titelbild: TapisRouge (pixabay)

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