Warum soll ich Grünkohl einfrieren?
Weil es die beste Möglichkeit ist, ihn haltbar zu machen. So reduzierst du Lebensmittelabfälle, sparst Geld und was das Beste ist: Du kannst immer wenn dir danach ist, mit Grünkohl kochen.
Unabhängig von der Jahreszeit. Selbst, wenn er keine Saison hat, genießt du saisonale Ware. Natürlich nur, wenn du Grünkohl saisonal gekauft und dann eingefroren hast – was ich dir hiermit offiziell empfehle.
Aber ganz unabhängig davon, wo und wann du deinen Grünkohl gekauft hast: Beim Einfrieren werden seine Nährstoffe, sein Aroma und seine Farbe besser erhalten, als bei jeder anderen Art des Haltbarmachens.
Im Gemüsefach des Kühlschranks hält Grünkohl bis zu einer Woche. Ich empfehle dir, deinen überschüssigen Grünkohl direkt einzufrieren, sobald dir klar ist, dass du ihn nicht aufbrauchen kannst.
Denn: Je frischer dein Grünkohl beim Einfrieren ist, umso mehr Nährstoffe bleiben erhalten und umso frischer ist er auch nach dem Auftauen.
Hier sind noch ein paar Inspirationen, was du aus Grünkohl kochen:
Und jetzt sehen wir uns an, worauf man beim Einfrieren von Grünkohl achten sollte, damit man auch nach dem Auftauen noch Freude an ihm hat.
Anleitung: Grünkohl einfrieren Schritt für Schritt
Sehen wir uns zunächst einmal alle Arbeitsschritte im Überblick an, bevor ich auf die einzelnen Schritte näher eingehe.
1. Grünkohl waschen
2. Welke Blätter und Strunk entfernen
3. Grünkohl blanchieren, abschrecken und abtropfen lassen
4. Portionieren und verpacken
5. Ins Gefrierfach geben
Grünkohl vor dem Einfrieren putzen
Unser Grünkohl darf nur sauber in das Gefrierfach.
Deshalb waschen wir ihn zunächst gründlich und stellen sicher, dass Erdreste und sonstige Verschmutzungen entfernt sind.
Danach lösen wir die Blätter per Hand oder mit einem Messer vom Strunk. Die Erfahrung zeigt: Dabei entdeckt man noch den ein oder anderen Schmutzrest, den man abspülen oder abwischen kann.
Achte darauf, nur Blätter in gutem Zustand einzufrieren, sonst hast du nach dem Auftauen auch keine Freude daran.
Blätter, die nicht mehr richtig frisch sind, verkochst du entweder sofort oder wirfst sie weg – je nach Zustand.
Du kannst daraus zum Beispiel einen gesunden Snack machen: Unsere knusprig-würzigen Grünkohl-Chips sind eine toller Alternative zu Kartoffelchips.
Vorbereitung: Grünkohl blanchieren und zerkleinern
Ich empfehle dir deinen geputzten Grünkohl vor dem Einfrieren zu blanchieren.
Wieso?
Durch das heiße, gesalzene Wasserbad werden mögliche Keime und Enzyme abgetötet, die Haltbarkeit des Grünkohls erhöht und Vitamine vor einem enzymatischen Abbau geschützt.
Blanchierter Grünkohl behält auch besser Farbe und Aroma.
Außerdem sparst du dir mit blanchiertem Kohl Zeit beim Kochen: Du kannst ihn direkt aus dem Gefrierfach heraus verarbeiten. Für viele Gerichte musst du ihn nicht einmal auftauen.
Ein Beispiel: In unserem modern interpretierten Klassiker Grünkohl mit Kartoffeln und Räuchertofu ist die Kochzeit dann um 20 Minuten kürzer.
Blanchier-Anleitung:
Gib die ganzen Blätter für 2 bis 3 Minuten in einen großen Topf mit kochendem Salzwasser. Fülle währenddessen eine Schüssel mit möglichst kaltem Wasser. Dort gibst du die Blätter nach dem Blanchieren hinein, um den Garprozess möglichst schnell zu unterbrechen. Sonst werden sie zu weich.
Alternativ kannst du die Blätter auch bereits nach 1,5 Minuten aus dem kochenden Wasser nehmen und nicht abschrecken. Mit der Resthitze garen sie dann noch nach, sollten aber rechtzeitig „von selbst“ damit aufhören.
Gib die Grünkohlblätter anschließend auf ein Handtuch und lass sie gründlich abtropfen. Denn, wenn beim Einfrieren viele Wassertropfen an den Blättern hängen, bilden sich daraus Eiskristalle, die beim Auftauen Konsistenz und Aroma verwässern.
Noch mehr Zeit sparen: Wenn du willst, schneide den Grünkohl nach dem Blanchieren und vor dem Verpacken in eine Größe, mit der du die meisten deiner Lieblingsgerichte kochen kannst. Dann kannst du ihn wirklich direkt aus dem Gefrierfach in Topf oder Pfanne geben.
Verpackung: Worin soll ich Grünkohl einfrieren?
Dafür eignet sich jedes „gefrierfähige“ Gefäß. Von den klassischen Gefrierbeuteln bis zu Alternativen aus Kunststoff. Ich bevorzuge Gefäße, die man nach dem Auftauen nicht wegwerfen muss, sondern wiederverwenden kann.
Platzproblem? Um gerade bei kleinen Tiefkühlgeräten ausreichend Platz zu schaffen, empfehle ich dir, stapelbare, rechteckige bzw. quadratische, lebensmittelechte Gefäße zu sammeln – beispielsweise leere Verpackungen von Eiscreme und Co.
Überblick behalten: Klebe ein Etikett auf das Gefäß und notiere darauf Inhalt und Tag des Einfrierens. So behältst du den Überblick im Gefrierfach.
Wie lange hält eingefrorener Grünkohl?
Du kannst Grünkohl bis zu einem halben Jahr einfrieren. Spätestens, wenn die Saison im Herbst wieder startet, solltest du den gefrorenen Kohl verarbeiten.
Dir fehlen die Rezeptideen? Die gibt’s im nächsten Abschnitt.
Rezeptideen: Wie wäre es mit unseren aromatischen Grünkohl-Gröstl oder dieser exotischen Grünkohl-Kokos-Suppe?
Zubereitung: Wofür eignet sich gefrorener Grünkohl?
Während ich dir für Salate oder grüne Smoothies frischen Kohl ans Herz lege, ist tiefgekühlter Grünkohl eine exzellente Alternative für die warme Küche.
Egal ob traditionell als Eintopf mit Kartoffeln (auf Wunsch vegan interpretiert als Grünkohl-Eintopf) oder modern als pikante Asia-Nudeln mit Grünkohl.
Grünkohl mal anders: mit Asia-Nudeln. Foto: SevenCooks
Kann ich auch fertige Grünkohlgerichte einfrieren
Auch das ist kein Problem. Lass sie abkühlen und portioniere sie clever. Dann kannst du später so viel davon auftauen, wie du gerade brauchst.
Mehr Informationen findest du in Simons Ratgeber Einfrieren statt wegwerfen.
Lesetipps:
Titelbild: SevenCooks