Sie ist Beilage und Grundnahrungsmittel zugleich: die Kartoffel. Obwohl sich Bauern einst weigerten, die Knolle aus Südamerika anzubauen, erlebte die Kartoffel in den vergangenen 250 Jahren einen Siegeszug in Deutschland und ist heute nicht mehr vom heimischen Speiseplan wegzudenken. Und das, obwohl wir Deutschen immer weniger Kartoffeln essen. 1990 waren es 75 Kilogramm, 2016 dagegen nur noch rund 60 Kilogramm pro Kopf.
Wenn man mit einem Lebensmittel so eng verbunden ist, dann sollte man meinen, dass es keine offenen Fragen mehr gibt. Doch weit gefehlt – denn alleine, wenn es um das Thema „Kartoffeln kochen“ geht, gibt es unzählige Fragen.
Du siehst es gibt einige Fragen, die man zu dem Thema "Kartoffeln kochen" haben kann. Um dich aufzuklären, habe ich mich auf die Suche nach den Antworten auf die häufigsten Fragen begeben.
Wie koche ich Kartoffeln (Kurzanleitung)?
Sorte wählen: Festkochende für Bratkartoffeln und Salat, mehlig kochende für Püree und Klöße.
Unter kaltem Wasser putzen.
Klein schneiden verkürzt Garzeit.
Kartoffeln komplett mit Wasser bedecken.
1 EL Salz ins Wasser
Deckel drauf. Garzeit 20 bis 30 Minuten.
Kartoffeln kochen – In heißem oder kaltem Wasser?
Werfe ich die Kartoffeln erst ins kochende Wasser oder bereits in kalte? Das ist ein Punkt, bei dem du nichts falsch machen kannst, denn selbst bei Köchen herrscht Uneinigkeit. Daher kannst du die Kartoffeln sowohl gleich ins kalte Wasser geben, oder abwarten bis das Wasser kocht.
Muss beim Kartoffeln kochen Salz ins Kochwasser?
Ja, ich gebe es zu: Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt und kann dir genau sagen, was es zu wissen gilt. Wie bei den Nudeln, kommt auch beim Kartoffeln kochen Salz ins Wasser. Jedoch bei weitem nicht so viel. Ein Esslöffel reicht völlig aus, da Kartoffeln das Salz besser aufnehmen können als die Nudeln. Zudem kann bei der weiteren Verwendung einfach nachgesalzen werden.
Kartoffeln vor dem kochen waschen?
Kartoffeln kommen zwar beim Kochen schon ins Wasser, dennoch solltest du dir davor die Zeit nehmen und deine Kartoffeln noch einmal gründlich putzen und von der Erde befreien. Dafür die Kartoffeln einfach unter kaltem Wasser abwaschen. Du siehst, es ist kein großer Mehraufwand.
Wie kochen Kartoffeln schneller?
Eine Frage, die ich mir jedes Mal selbst stelle, wenn ich Kartoffeln aufgesetzt habe und mir die Minuten ewig vorkommen, bis sie weich und damit gar sind. Einen richtigen Wow-Trick gibt es dabei nicht. Es gibt jedoch zwei banale Tricks, die helfen: Deckel drauf und die Kartoffeln vorher klein schneiden. Wenn du aber eine große Veränderung sehen willst, musst du dir einen Dampfkochtopf kaufen.
Kann ich Kartoffeln in der Mikrowelle kochen?
Ja, du kannst auch in der Mikrowelle deine Kartoffeln kochen. Und das auch noch in Rekordzeit, versprochen. Und alles was du dafür brauchst, sind eben eine Mikrowelle und eine Schüssel, die in die Mikrowelle darf. Wie lange deine Kartoffeln brauchen, das hängt von der Menge ab. Pro 100 Gramm Kartoffeln kannst du grob eine Minute auf 800 Watt kalkulieren. Bedeutet, 400 Gramm – die übliche Menge für zwei Personen – ist bereits in 4 Minuten gar. Ich empfehle dir, nach der Hälfte die Probe zu machen, wie weit sie gegart sind. Sollten sie noch zu hart sein, dann einfach die Garzeit um 1-2 Minuten verlängern.
Wie lange müssen Kartoffeln kochen bis sie gar sind?
Es gibt mehrere Faktoren, die die Zeit beim Kartoffeln kochen beeinflussen können. Daher ist es schwer, eine genaue Zeitangabe zu nennen. Grob gesagt sind es rund 20-30 Minuten. Das hängt jedoch stark von der Größe der Kartoffeln ab – da kleine Kartoffeln schneller gar sind. Darum rate ich dir auch, dass du nur Kartoffeln mit ähnlicher Größe zusammen kochst, da du sonst im schlimmsten Fall komplett zerkochte und halb rohe Kartoffeln auf dem Teller hast. Einen Unterschied macht es auch, ob du Pellkartoffeln (also mit Schale) oder Salzkartoffeln (ohne Schale) machst. Da die Schale bei den Pellkartoffeln die Hitze ein wenig abhält, dauert es einen Tick länger.
Kartoffeln mit oder ohne Deckel kochen?
Unterschied beim Kochen zwischen den drei Kartoffel-Arten
Eine Kartoffel ist nicht gleich eine Kartoffel. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Arten:
Festkochende Kartoffeln: Sie besitzen einen Stärkeanteil von 10-12 Prozent und damit am wenigsten aller Arten. Sie eignen sich besonders gut für Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat.
Vorwiegend festkochende Kartoffeln: Sie weißen einen Stärkeanteil von 12-14 Prozent auf und sind am besten für Salz- und Pellkartoffeln.
mehlig kochende Kartoffeln: Sie eignen sich ideal für Kartoffelpüree oder Kartoffelklöße und besitzen einen Stärkegehalt zwischen 15 und 16,5 Prozent.
Je nach Art der Kartoffel, unterscheidet sich auch die Dauer, bis sie gar sind. Es lässt sich sagen, dass Kartoffeln schneller gar sind, je höher der Stärkeanteil ist.
Warum Kartoffeln mit Kümmel kochen?
Neben dem Salz geben viele noch Kümmel ins Kartoffelwasser. Ich muss gestehen, ich habe es noch nie ausprobiert, da ich den Geschmack von Kümmel nicht so gerne mag. Doch viele mögen den Geschmack des Gewürzes und durch das Kochen im Kümmel-Wasser, bekommen die Kartoffeln anschließend eine leichte Kümmel-Note. Für Gerichte, die schwer im Magen liegen, ist Kümmel aber nie verkehrt, denn er sorgt dafür, dass wir das Essen besser vertragen. Warum? Kümmel fördert die Durchblutung der Magenschleimhaut und die Bildung von Magensaft. Die Speisen werden so schneller verdaut.
Warum schäumen Kartoffeln beim Kochen?
Kennst du das auch, beim Kartoffeln kochen schäumt das Wasser weiß auf? Ja? Also bei mir kam das früher immer wieder vor und jedes Mal habe ich mich gefragt, warum gibt es einen weißen Schaum? Die Antwort ist ganz einfach. Beim Kochen von Kartoffeln tritt teilweise das Eiweiß aus der Knolle aus und bildet dann den Schaum an der Wasseroberfläche. Kartoffeln bestehen zu zwei Prozent aus Eiweiß, das aufgrund seines hohen Anteils an essentiellen Aminosäuren auch gut vom Körper verwertet werden kann, daher ist es schade, wenn das Eiweiß beim Kochen verloren geht. Um das zu verhindern, empfehle ich dir, deine Kartoffeln zu dämpfen, falls du die Möglichkeit hast, etwa mit einem Dampfgarer.
Warum werden Kartoffeln beim Kochen weich?
Ich werde dir das „Fach-Chinesisch“ ersparen und versuchen, es so einfach wie möglich zu erklären. Eine rohe Kartoffel besteht aus Zellen, die mit Wasser, Stärke, Mineralstoffen und Vitaminen gefüllt und fest miteinander verbunden sind. Bei einer Temperatur von über 70 Grad, werden diese Zellen löchrig. Während die Zellen bei den festkochenden Kartoffeln nur sehr löchrig und dadurch weich werden, „platzen“ sie bei mehlig kochenden Kartoffeln – wegen der höheren Stärke – auf und zerfallen dadurch auch beim Garen.
Kann ich Kartoffeln vorkochen?
Ja kann man. Sie verändern leicht ihre Konsistenz wenn sie gekocht sind und kurz gelagert werden: Sie werden leicht wachsig, was aber für manche Gerichte, wie Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat von Vorteil ist.
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Titelbild: SevenCooks